Zehenverlängerung – Operative Therapie bei Brachymetatarsie
Zur Behandlung einer Brachymetatarsie führt kein Weg an einer Operation vorbei, verkürzte Zehen können nur mithilfe einer chirurgischen Zehenverlängerung korrigiert werden.
Hierfür existieren zwei verschiedene OP Methoden, bei denen der Mittelfußknochen oder der Zehenknochen selbst zunächst komplett und quer durchtrennt wird. Bei der Kallusdistraktion wird dieser dann anschließend über einen langen Zeitraum langsam auseinander gezogen, wodurch die Zehe länger wird. Bei der One-Stage Zehenverlängerung wird in die verbliebene Lücke direkt ein Implantat eingesetzt, der Behandlungszeitraum ist so insgesamt viel kürzer.
Brachymetatarsie OP – welches ist die richtige Methode?
Die Frage, welche der OP-Techniken die ‚bessere‘ ist, kann nicht pauschal beantwortet werden. Welche der Op-Methoden zur Zehenverlängerung für die jeweilige Patientin oder den Patienten gewählt werden sollte, kann auch von einem erfahrenen Fußchirurgen erst im persönlichen Gespräch und nach eingehender Untersuchung entschieden werden. Dabei spielen viele Parameter eine Rolle, die bei der ärztlichen Untersuchung vor der Brachymetatarsie OP erhoben werden, einige davon sind etwa der Korrekturbedarf der Zehe und die präoperativ angefertigten Röntgenbildern aber auch der Allgemeinzustand der Patientin oder des Patienten.
Zehenverlängerung nach der One-Stage Methode
Im Gegensatz zu der sogenannten Kallusdistraktion wird bei der One-Stage Zehenverlängerung die Längenkorrektur der Zehe in einer einzigen OP Sitzung vollzogen, das Ergebnis ist direkt nach dem Eingriff sichtbar.
Bei der One-Stage Zehenverlängerung kommt dabei ein Implantat zum Einsatz, entweder ein Eigenknochen oder ein Fremdknochen.
Damit das Knochenimplantat auch zur Ausheilung verlässlich ruhig gestellt ist, wird vorübergehend ein Draht in den Zeh eingebracht, der aus der Zehenkuppe herausragt und umgebogen ist.
In der Regel wird er nach 8 Wochen schmerzfrei und ohne vorherige Betäubung der Zehe gezogen.
Zehenverlängerung mit Fremdknochen
Bei der Zehenverlängerung mit Fremdknochen wird mit einem Spenderknochen gearbeitet, ein sogenannter allogener Knochen, der in einem Spezial-Labor derart chemisch aufbereitet wird, dass er am Ende des Prozesses nichts mehr mit dem früheren Spender gemein hat und somit auch keine antigene Reaktion (also eine Abstoßen des Knochens) hervorrufen kann.
Der Spenderknochen dient quasi als ‚Grundgerüst‘ für die Körper eigenen Knochenzellen, die in das Transplantat hineinwandern und es komplett in eigenes Knochengewebe umwandeln.
Mit anderen Worten: nach einer gewissen Zeit verbleibt nichts ‚Fremdes‘ mehr im Körper.
Zehenverlängerung mit Eigenknochen
Sofern eine Implantation von Eigenknochen erforderlich ist, was eher selten zutrifft, so muss vor der Zehenverlängerung zwangsläufig ein Stück Eigenknochen an einer anderen Körperstelle der Patientin oder des Patienten entnommen werden.
Dies bedeutet, dass neben der zur operierenden Stelle am Fuß auch die Entnahmestelle chirurgisch geöffnet werden muss. In der Regel reicht es aus, den Knochen aus dem Fersenknochen des zu korrigierenden Fuße zu entnehmen. Nur bei Bedarf eines großen Knochenspanes muss die Entnahme am Beckenknochen erfolgen.
Fremdknochen versus Eigenknochen
In früheren Fachpublikationen wurde geraten, primär Eigenknochen zu implantieren mit der Begründung, dass die Wahrscheinlichkeit der Knochen- bzw. Implantatheilung höher sei.
Der Analyse der Statistiken der von Adem Erdogan operierten Patientinnen und Patienten ist jedoch kein derartiger Zusammenhang zu entnehmen. Im Vergleich der Zehenverlängerungen mit der Implantation von Eigenknochen mit jenen, in welchen ein Fremdknochen eingepflanzt wurde, konnte keine höhere Heilwahrscheinlichkeit bei der Verwendung von Eigenknochen bestätigt werden.
Aus OP-taktischer Sicht hat diese Statistik zur Konsequenz, dass in der Praxis für Fußchirurgie Adem Erdogan stets Fremdknochen implantiert werden, sofern kein medizinischer Grund dagegen spricht (zum Beispiel eine Osteoporose Erkrankung). Nur in den seltenen Fällen, bei denen die Implantation des Fremdknochens zu keinem Erfolg geführt hat, wird in einer 2. Operation ein Eigenknochen verwendet.
Diese Vorgehensweise hat mehrere Vorteile:
Zur Brachymetatarsie Behandlung wird vermieden, dass ein 2. OP- Gebiet geöffnet wird und die Komplikationsrate ist deutlich geringer. Somit ist auch die Genesung der Patientinnen und Patienten deutlich schneller.
Vorbereitung der Brachymetatarsie OP
Alle Patientinnen und Patienten erhalten für den Zeitraum von 4 Wochen vor der OP und mind. 8 Wochen nach der OP hochdosiertes Vitamin D in Kapselform sowie Kalzium Brausetabletten. Diese Medikamente müssen in dieser Zeit 2x pro Woche eingenommen werden, um die Knochen-Neubildung (Osteosynthese) zu unterstützen.
Auf diese Weise kann die Wahrscheinlichkeit einer ausbleibenden Knochenheilung gesenkt werden.
Vor der Brachymetatarsie OP müssen eventuelle Durchblutungsstörungen am betroffenen Fuß definitiv ausgeschlossen werden.
Nachsorge bei der Brachymetatarsie OP
Mehr Informationen zu den Risiken einer operativen Brachymetatarsie Korrektur und wie die Nachsorge abläuft haben wir Ihnen im Artikel „Brachymetatarsie OP – Risiken & Nachbehandlung“ zusammen gestellt.
Eine Alternative Brachymetatarsie Behandlung zur Zehenverlängerung ist die Kallusdistraktion. Aus verschiedenen Gründen führen wir diese in der Praxis für Fußchirurgie Adem Erdogan nicht durch, auf der folgenden Seite informieren wir Sie dennoch gerne zur Kallusdistraktion.
Sie leiden unter Ihren kurzen Zehen und denken über eine Zehenverlängerung nach? Sie möchten mehr zu den Kosten einer Brachymetatarsie OP erfahren oder sind unsicher, wie Sie die Operation planen sollen?
Gerne beantworten wir alle Ihre Fragen und beraten wir Sie in einem persönlichen und unverbindlichen Beratungsgespräch zur Brachymetatarsie Behandlung. Kontaktieren Sie uns über unser Kontaktformular, über die E-Mail-Adresse info@adem-erdogan.de oder telefonisch unter 0211 585 899 83.